Arbeitszeugnis als letztes taktisches Mittel?
Es gibt mittlerweile zahlreiche Artikel zu dem Thema, was bei einem Arbeitszeugnis zu beachten ist. Wie es gegliedert wird und welche Bewertungen zwischen den Zeilen stehen, die das ungeschulte Auge kaum erkennt.
Aber hast du mal über das Arbeitszeugnis als taktisches Mittel nachgedacht?
Ich höre immer wieder von Menschen, die sich bei ihrem Chef kein Gehör verschaffen können. Dabei ist das Zwischenzeugnis eine Form des Arbeitszeugnisses, die dabei sehr hilfreich sein können.
Aber bevor wir starten, lass uns mal gemeinsam darüber nachdenken, was so ein Arbeitszeugnis eigentlich genau tut?
Im Grunde bezeugt dein Arbeitgeber, dass du eine gewisse Arbeit bei ihm verrichtet hast.
Es gibt dir einen Nachweis als Zeugnis dafür, dass du für eine bestimmte Zeit in seinem Unternehmen mitgearbeitet hast. Es wird grob skizziert, was du getan hast und wie du es getan hast.
In den meisten Fällen wird ein Arbeitszeugnis dann geschrieben, wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt. Es ist einer der letzten Schriftstücke, welches der Arbeitgeber dem Arbeitsnehmer schuldet und es wird nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses ausgestellt.
Aber wie verhält es sich, wenn wir ein Zwischenzeugnis anfordern? Also ein Arbeitszeugnis, das noch während der Beschäftigungszeit ausgestellt wird?
In der Praxis kenne ich zwei verschiedene Möglichkeiten, warum ein Mitarbeiter ein Zwischenzeugnis anfordert.
Hierbei möchte ich gerne zwischen folgenden zwei Anlässen unterscheiden:
1. Tatsächlich ereignisgesteuerte Gründe wie Tätigkeitswechsel, Vorgesetztenwechsel, Wechsel der Organisationseinheit, o.Ä. also triftige Gründe, die tatsächlich Sinn machen chronologisch im Tätigkeitsnachweis eines jeden Mitarbeiters zu vermerken und mit denen der Chef rechnen konnte.
2. Aufmerksamkeitsbezogene Gründe, also Gründe, bei denen man als Vorgesetzter noch mal näher hinschaut. In diesen Fällen wirst du die Aufmerksamkeit deines Chefs für dein Zwischenzeugnis rasant steigern, weil er nicht damit rechnet.
Forderst du als Arbeitnehmer ein Zwischenzeugnis ohne ereignisgesteuerten Grund, bestehen gute Chancen, dass sich das Gedankenkarussell im Kopf deines Chefs anfängt zu drehen „Will er / sie sich weg bewerben?“
Und plötzlich hast du seine Aufmerksamkeit.
Praxistipp
Dafür muss nicht unbedingt ein Zwischenzeugnis genutzt werden. Es reicht z.B. auch aus, eine eigene Tätigkeitsliste zu pflegen, die man vom Chef unterschreiben lässt.
Sich selbst damit auseinander zu setzen, welche Aufgaben man in einem Unternehmen übernommen hat ist sowieso immer sinnvoll. Vgl. hierzu meinen Blockartikel: Was wir schon können, schätzen wir häufig nicht als besonders ein. (Link zu anderem Blogartikel)
Die Frage ist: Was machst du jetzt mit dieser Aufmerksamkeit?
Die Antwort richtet sich danach, womit du gerade unzufrieden bist:
Wenn du auch nach mehrmaligem Fragen kein Feedbackgespräch deines Chefs bekommst und du nicht weißt, wie er deine Arbeitsleistung einschätzt, dann ist das Zeugnis eines der möglichen Mittel, um diese Einschätzung zu bekommen.
Wenn du unzufrieden mit deinem Gehalt und deiner beruflichen Entwicklung bist, dann ist es aus meiner Sicht eines der taktischen Mittel, die dir bleiben, um mit deinem Chef in die Verhandlung zu gehen.
Aber VORSICHT: Verhandeln will gelernt sein.
Praxistipp: Bitte denke auch daran, dass der Wunsch nach einem Zwischenzeugnis ein einmaliges taktisches Mittel ist. Für den Trick hast du genau eine einzige Chance.
Es kann nämlich auch passieren, dass dein Chef dich kampflos gehen lässt.
Daher solltest du vor so einem Manöver wissen, dass du gute Chancen hast, dass er dich wirklich halten will.
Außerdem kannst du diesen Trick nur einmal in deiner Laufbahn anwenden. Denn bei der nächsten Anfrage weiß dein Chef ja schon, was eigentlich dahintersteckt. Der Glaube daran, dass du dich wirklich wegbewerben würdest, sinkt also.
So oder so wird das Thema „Arbeitszeugnis“ dich immer in den Fokus deines Chefs bringen.
Denn er wird gezwungen sein, sich mit deiner Arbeitsleistung auseinander zu setzen, Revue passieren zu lassen welche Arbeit du im Unternehmen geleistet hast und diese bewerten.
Wie du dein Wunschgehalt oder deine Wertschätzung allerdings auch ohne Zeugnis erreichst, kannst du gerne in meinem Online-Kurs lernen.
1.) Aufmerksamkeitsbezogene Gründe
Alle Gründe, bei denen man als Vorgesetzter noch mal näher hinschaut. In diesen Fällen wirst du die Aufmerksamkeit deines Chefs für dein Zwischenzeugnis rasant steigern, weil er nicht damit rechnet.
Forderst du als Arbeitnehmer ein Zwischenzeugnis ohne ereignisgesteuerten Grund, bestehen gute Chancen, dass sich das Gedankenkarussell im Kopf deines Chefs anfängt zu drehen „Will er / sie sich weg bewerben?“
Und plötzlich hast du seine Aufmerksamkeit.
2.) Aufmerksamkeitsbezogene Gründe
Alle Gründe, bei denen man als Vorgesetzter noch mal näher hinschaut. In diesen Fällen wirst du die Aufmerksamkeit deines Chefs für dein Zwischenzeugnis rasant steigern, weil er nicht damit rechnet.
Forderst du als Arbeitnehmer ein Zwischenzeugnis ohne ereignisgesteuerten Grund, bestehen gute Chancen, dass sich das Gedankenkarussell im Kopf deines Chefs anfängt zu drehen „Will er / sie sich weg bewerben?“
Und plötzlich hast du seine Aufmerksamkeit.
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Was heißt das jetzt für dich?
- Mach dir bewusst, dass du grundsätzlich immer viel mehr Möglichkeiten hast, als du im ersten Moment vielleicht denkst.
- Mach dir klar, was du erreichen willst.
- Bespreche deine Ziele mit deinem Chef und haltet sie schriftlich fest.
- Wenn du deinen Zielen auch nach dem zweiten Gespräch nicht näher gekommen bist, nutze das Zwischenzeugnis als taktisches Mittel.